These aus der aktuellen Forschung
„I wer‘ narrisch“
Jedes Jahr wird man als Tourismusforscher zu jedem Saisonbeginn mit immer denselben Fragen konfrontiert. Brav gab ich immer die fast selben Antworten. Dies seit 36 (!) Jahren. Daraus läßt sich schließen, dass manche Redaktionen nur zum jeweiligen Saisonbeginn an die Tourismuswirtschaft denken. Ehe ich nun wirklich "narrisch" werde, habe ich hier ein für alle mal die wichtigsten der gleichbleibenden Fakten zusammengestellt:
Im langjährigen Durchschnitt verreisen etwa 60% der Österreicher*innen (+/- 6%) zum Zweck eines längeren (mind. 5 Tage) Urlaubes, 40 Prozent verreisen nicht (freiwillig Urlaub zu Hause, gesundheitliche oder finanzielle Gründe).
Die Reihenfolge der Urlaubsdestinationen der Österreicher*innen im Sommer:
Balkonien (Urlaub "zu Hause"), Österreichurlaub (verreisen), Italien, Kroatien, Deutschland*), Griechenland, dann gleichauf wechselnd Spanien und die Türkei und zuletzt Nordafrika (Ägypten, Tunesien, Marokko). Fernreisen unternehmen gleichbleibend etwa 12% der Urlauber, Kreuzfahrten etwa 5%. Zu bedenken ist dabei, dass es sich nicht selten um Mehrfachurlauber*innen handelt. Erfasst sind die mindestens einmal im Jahr länger (mind. 5 Tage) Verreisenden.
Was oft verwechselt wird, ist der Anteil an der Gesamtbevölkerung (von 100%) oder an den Verreisenden (von 60% s.o., die dann in den meisten Fällen mit 100% dargestellt werden). Ganz grob, für eine schnelle Überschlagsrechnung ist der Bevölkerungsanteil halb so groß, wie der jeweilige Urlauberanteil.
Zum Winterurlaub: Das größte Malheur in der Berichterstattung über den Wintertourismus ist die Verwechslung von Urlaubern und Tagesausflüglern beim Skifahren. Der Einbruch (um 50%) beim Skifahren erfolgte bei den Tagesgästen im Osten Österreichs. Aus sehr verschiedenen Gründen.
Die Skiurlauber*innen sind von dieser Entwicklung vollkommen unbeeindruckt und bleiben mit einem Anteil von etwa 28% der Gesamtbevölkerung (+/- 3%) gleich. Diese sog. Oberschicht schätzt das verbesserte Pisten- und Liftangebot. Die Qualitätssteigerungen sind diesen Winterurlaubern die steigenden Liftpreise wert. Selbiges gilt für das Hotelangebot in den Skiorten. Für 75% der Winterurlauber*innen in Österreich, bleibt das Skifahren ein Hauptmotiv für den Winterurlaub.
Das jährliche Gerede und Geschreibe über die unverhältnismäßig steigenden Preise bei Lift-Tageskarten stimmt nicht. Die Preise entwickeln sich in %-Angaben nicht wesentlich anders (eher geringer) als beispielsweise die Rezeptgebühren. Der Anteil am Haushaltseinkommen ist ebenfalls annähernd (über 40 Jahre gerechnet) gleichbleibend.
Wenn es von dieser Basis ausgehend um wirklich aktuelle, vertiefende Fragen oder Themen geht, stehe ich gerne zur Verfügung: peter@zellmann.net
*)die große Zahl der in Österreich lebenden und arbeitenden Deutschen (und in Deutschland daher urlaubenden) ist für den "5.Platz" hauptverantwortlich
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